Jede Impfung dient dazu den Körper im täglichen
Kampf gegen zum Teil tödliche Erkrankungen zu unterstützen.
Im Allgemeinen sind Impfungen ein harmloser Eingriff
in das Abwehrgeschehen, auch wenn einzelne Tiere durchaus unterschiedlich
reagieren können.
Eine generelle Ablehnung einer Impfung kann ich nicht
nachvollziehen. Viele Infektionserkrankungen haben in den letzen Jahrzehnten
nur mit Hilfe von Impfungen ihren Schrecken verloren.
So starben Anfang der 80er-Jahre noch unsere Hunde reihenweise
an der Parvovirose( der sogenannten Katzenseuche!), heute eine seltenere
Erkrankung, dank der konsequenten Impfungen. Und auch die Staupe hat, dank
regelmässiger Impfungen, ihren Schrecken weitgehend verloren.
Diese Erkrankungen existieren jedoch noch flächendeckend,
aber das Tier ist durch seine Impfung geschützt !!
Wie jeder Tierhalter weiss, gibt es für Hund und
Katze eine Vielzahl an Impfstoffen und Möglichkeiten.
Aber nicht jedes Tier braucht alle Impfungen!!
Um nun meine Meinung zum Impfen zu verdeutlichen:
WER BRAUCHT WELCHE IMPFUNG???
Für den Hund ist die allgemeine Impfempfehlung recht eindeutig:
die "grosse" Kombinationsimpfung, einmal jährlich
als Wiederholungsimpfung enthält, ausser der umstrittenen Borrelioseimpfung,
den gesamten Schutz für den Hund: SHL PPi T:
Staupe, ansteckende Leberentzündung, Leptospirose,
Parvovirose, Zwingerhusten und Tollwut.
Und *DAS* reicht auch aus.
Für die Katze sieht das Impfprogramm schon viel komplizierter aus:
Dass eine reine Wohnungskatze nicht das
ganze Impfprogramm braucht ist einleuchtend.
Aber auch diese sollte gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche
geimpft sein.
Muss die Wohnungskatze nun einmal in eine Katzenpension,
dann ist die rechtzeitige Leukoseimpfung und die Tollwut unabdingbar.
Von der FIP-Impfung bin ich bis heute nicht so recht
überzeugt :-((
Für den Freigänger rate ich zum
Komplettprogramm:
Katzenseuche, Katzenschnupfen, Leukose und Tollwut, und
das alles bei einer jährlichen Wiederholungsimpfung.
Ich halte mich da an die Vorgaben der Impfstoffhersteller,
denn diese sind für mich als Tierarzt allein rechtlich bindend.
Die Diskussion über längere Impfintervalle
verfolge ich sehr interessiert und gespannt, solange jedoch fast wöchentlich
neue Meinungen und zum Teil sehr polemische Ausführungen gemacht werden,
kann ich mich nur an die gültigen Vorgaben der Hersteller halten.
Alle anderen Impfintervalle erfolgen nur auf ausdrücklichen
Wunsch und auch das Risiko der Tierhalter.
Impfungen bei Katze und Hund: Sinn oder Unsinn?
In der letzten Zeit ist die Impfung der Katze in einigen
Medien in Verruf geraten.
So soll nach amerikanischen Untersuchungen bei Katzen
nach einer Impfung vermehrt ein Hauttumor entstehen, ein sogenanntes Fibrosarkom.
Was ist da dran??
Gerade die Katze ist ein Tier, dass auf Verletzungen
der Haut, und dazu zählt jede Impfung, aber auch ein Insektenstich
oder ein Biß, mit einer Tumorbildung reagieren kann.
Dies kommt nach einer britischen Untersuchung über
einen Zeitraum von 5 Jahren
bei 2 von 100.000 Impfungen (!) als Nebenwirkung vor.
In den USA sollen diese Fibrosarkome bei 2 bis 10 Fällen
je 10.000 Impfungen liegen, dies sind also maximal 0.1 % aller Impfungen.
Wenn man nun davon ausgeht, dass eine der gefährlichsten Infektionserkrankung der Katze, die Leukose, mit einer Häufigkeit bei freilebenden Katzen von bis zu 20% vorkommt, also jede 5. Katze ansteckend sein kann, dann kann man die Aufregung um mögliche Impfschäden nicht so recht verstehen.
Sicherlich sollte der Tierarzt/die Tierärztin für
jede Katze und jeden Hund individuell ein Impfprogramm erstellen, je nach
Haltungs- und Lebensweise des Tieres, aber der Schutz, den eine Impfung
bietet, ist in aller Regel deutlich mehr wert, als das Risiko einer Impfnebenwirkung.
Ich habe in eigener Praxis in den letzen 20 Jahren erst
einen Fall eines vermutlich durch eine Impfung ausgelösten Fibrosarkomes
gesehen, und eine Umfrage unter fast 7000 Tierärztinnen und Tierärzten
bundesweit bestätigt diese Feststellung.
Für Impfungen spricht die Beobachtung, dass in den
letzten Jahren verschiedene Krankheiten wie die Katzenseuche und der Katzenschnupfen
viel von ihrer Gefährlichkeit verloren haben, ja fast ganz verschwunden
sind.
Und die Tollwutbekämpfung ist ohne Impfung gar nicht
vorstellbar.
Auch beim Hund, bei dem wohl die mögliche Gefährdung
durch impfinduzierte Tumore, wenn sie denn überhaupt vorkommen, noch
deutlich niedriger liegt, auch beim Hund sind durch konsequente Impfungen
die klassischen Hundeerkrankungen wie die Staupe oder die Leptospirose
fast ausgemerzt, obwohl es gerade bei nachlassender Impffreudigkeit der
Tierhalter immer wieder zu Krankheitsausbrüche kommen kann.
Und eine der gefürchtetsten Hundeerkrankungen, die
Parvovirose, hat erst durch die konsequente Impfung ihren tödlichen
Schrecken verloren.
Grundsätzlich ist zu sagen, dass jede Impfung einen
zuverlässigen Schutz vor zu meist tödlichen Erkrankungen bei
Hund und Katze bieten kann, wenn das Tier zum Impfzeitpunkt klinisch gesund
ist.
Dies heisst, das Tier ist frei von Parasiten, wie Würmern
oder übermäßigem Flohbefall und das Tier hat keine erkennbare
Erkrankung oder Fieber.
Aber dies sollte ja der Tierarzt, die Tierärztin
vor jeder Impfung sowieso untersuchen.
Nachdem beim Jungtier nach einem individuellem Impfprogramm eine sichere Grundimmunisierung durchgeführt wurde, bietet somit eine jährlicher Wiederholungsimpfung sicheren Schutz.